Der Erdölpreis legt wieder zu

Der Erdölpreis gilt als einer der wichtigsten Indikatoren für die globale Wirtschaft. Steigt die Nachfrage nach Öl, dann ist von einer Erholung der Wirtschaftskraft auszugehen. Der Ölpreis setzt sich durch das vorgegebene Angebot und die weltweite Nachfrage zusammen.

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Befindet sich die Wirtschaft im Aufschwung

Ein Barrel Öl der Marke Brent ist zurzeit für unter $100 zu haben. Trotz des kurzfristigen Abwärtstrends gehen Experten davon aus, dass der Ölpreis sich zunehmend erholt. Der günstige Preis zeige lediglich die marktüblichen Schwankungen auf den Rohstoffmärkten. Am Donnerstag dieser Woche befand sich der Ölpreis nach einem langen Abwärtstrend knapp über der $100-Marke. Die anhaltende Abwärtsbewegung wurde damit aufgehalten. Und auch der Preis für die Referenzsorte WTI stieg auf einen Preis von $87 pro Barrel. Zuletzt war der Ölpreis stark unter Beschuss gekommen. Durch die Unsicherheit im Iran, die steigende Nachfrage im Iran und die Liquiditätspolitik der Notenbanken, kam es zu einer schwierigen Situation auf dem Parkett. Starke Schwankungen waren keine Seltenheit. Es ist nun jedoch davon auszugehen, dass sich dieses Blatt gewendet hat.

Grund für die Abwärtsbewegung beim Ölpreis

Die Unsicherheit im Iran hat für grosse Preisschwankungen gesorgt. Ausserdem kam noch die gesunkene Nachfrage dazu. Nach Recherchen von Lombard Street Research sei die weltweite Nachfrage nach Öl im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2013 um 0,7% eingebrochen. Gründe dafür seien die schlechten Wirtschaftsaussichten in China, der negativ ausgerichtete Wirtschaftsbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) und die politischen Unruhen in Nordkorea gewesen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Öl nicht weiter sinkt, sondern auf einem konstanten Niveau bleibt. Dadurch hält sich die Abwärtsspanne in Grenzen.

Welche Rolle hat die OPEC

Die OPEC ist ein Zusammenschluss aus den Ländern, die Öl für den internationalen Markt fördern. Rund 45 Prozent der weltweiten Erdölproduktion kommen aus OPEC-Staaten. Viele Experten gehen davon aus, dass die Fördermenge so angepasst wird, dass die $100-Marke verteidigt wird. Sie gilt auch als wichtiger Indikator für die Weltwirtschaft. Ein zu niedriger Ölpreis könnte als deflationäre Determinante gesehen werden. Am 31. Mai könnten sich die OPEC-Staaten das nächste Mal treffen. Nicht regulär, sondern in einer Krisensitzung. Vielmehr glauben Branchenvertreter, dass die OPEC nur einen geringen Einfluss auf die Preisentwicklung hat. Die Rolle der OPEC sei sogar übertrieben. Die OPEC habe lediglich die Möglichkeit einzuschreiten, wenn die Preise kollabierten. In diesem Fall könnten sie die Fördermenge anpassen.

Bildquelle: REK  / pixelio.de